1979 – Wie es begann
Motorrad: Kawasaki 750 H2
An der Kawa hatte ich diverse kostspielige Umbauten vorgenommen, die ich mir auch hätte schenken können. Wie schon im Jahr zuvor kam es auf einer norddeutschen Landstraße zum Unfall. Der resultierende Oberschenkelbruch überzeugte mich endgültig, dass sich etwas ändern musste. Am besten durch Ausschalten der landesüblichen Unfallquellen. Die Idee, es mal mit einer abgesperrten Strecke zu versuchen, war geboren.
1980 – Das erste Mal
Motorrad: keines 🙁
Das Jahr begann bikelos. Von Unfällen hatte ich die Nase gestrichen voll, ein Zustand, der jedoch nicht lange anhielt. Sonst wäre die Geschichte an dieser Stelle zu Ende 😉
Motorrad: Kawasaki Z 650, 66 PS
Mit ein paar Bikerfreunden ging es mit der Kawa auf große Tour nach Frankreich, wobei wir auf dem Hinweg einen Boxenstopp am Nürburgring einlegten. Schon nach den ersten paar Runden im freien Training wusste ich: das ist meine Welt. Kein Gegenverkehr, keine Leitplanken, kein Rollsplitt. Der Rennstreckenvirus hatte mich erwischt…
Ende des Jahres wechselte ich den Hersteller und kaufte die legendäre Yamaha RD 350 LC, 49 PS.
1981 – Erste Rennsaison
Motorrad: Yamaha RD 350 LC, unbearbeitete 49 PS
Hockenheim, ADAC Prüfungsfahrt Solitude
Mein Renndebut gab ich damals an meinem 23. Geburtstag. Unsere Anreise fiel auf den ersten Renntag. Als ich mit meinem Freund in Hockenheim ankam und wir die Rundenzeiten der Fahrer sahen, die bereits gefahren waren, wären wir am liebsten gleich wieder umgekehrt…
1982 – Erste Erfolge
Motorrad: Yamaha RD 350 LC, 55 PS
Umbauten: Motortuning, rückverlegte Fußrasten, Höcker, Vollverkleidung
Diverse Umbauten und einsetzende Rennerfahrung bescherten mir bereits im 2. Jahr das erste Mal einen Platz unter den ersten zehn: Auf dem Hockenheimring erreichte ich Platz 8.
1983 – Es wird ernst
Motorrad: Yamaha RD 350 LC, 59 PS
Umbauten: Motortuning, rückverlegte Fußrasten, Höcker, Vollverkleidung
Beim letzten Rennen des Jahres 1983 reichte es bereits für einen 2. Platz! Ich war stolz wie Oskar.
1984
Motorrad: Yamaha RD 350 YPVS, 65 PS
Umbauten: Motortuning, extremes Abspecken, Vollverkleidung
Nürburgring, Kannenbäckerland-Rennen
Eines der Rennen, die mir am besten im Gedächtnis geblieben sind, fand im September 84 bei strömendem Regen statt: Ich ging als erster durchs Ziel und erreichte in der Gesamtwertung der Meisterschaft Platz 4.
1985
Motorrad: Yamaha RD 350 YPVS, 65 PS
Zu Beginn der Saison errang ich mehrere 3. Plätze und machte mir Hoffnung auf eine gute Platzierung im Gesamtclassement. Leider kam es anders. Bei einem Sturz auf regennasser Landstraße zerlegte sich meine Erfolgsmaschine in ihre Einzelteile und war unrettbar verloren. Und mit ihr meine Träume, die beste Saison meiner frischen Karriere zu fahren 🙁
2. Motorrad: Yamaha RD 350 YPVS, 59 PS
Trotz der noch frischen schlimmen Erfahrungen und einer Standardmaschine fuhr ich am Ende der Saison auf dem Nürburgring auf den 2. Platz und wurde Gesamtsechster.
1986
Motorrad: Yamaha RD 500 LC, 100 PS
Umbauten: Motortuning
1986 war mein erstes Jahr mit A-Lizenz, so dass ich u.a. mit Erfolgspiloten wie Helmut Dähne auf der Strecke war. Trotz (oder wegen?) der erheblich schärferen Konkurrenz fuhr ich zumindest erfolgreich in die Punkte.
1987 – 88
Rennpause aus beruflichen Gründen (Meisterschule und Einstiegsjahr im Job). Büffeln und Racing passte irgendwie nicht zusammen.
1989
Motorrad: Honda CBR 600, 85 PS
Beim Flugplatzrennen Dahlemer Binz holte ich mir beim Training mit Serienbereifung bei strömendem Regen den 1. Startplatz.
Im Rennen selbst reichte es immerhin für Platz 5.
1990
Motorrad: Yamaha FZR 600, 91 PS
Im Juni fuhr ich, wieder einmal bei Regen, auf dem Nürburgring auf den 4. Platz. Im Juli beim Kannenbäckerland-Rennen erarbeitete ich mir sogar den 3. Platz, obwohl es trocken blieb…
1995, April
Motorrad: Yamaha YZF 750, 120 PS
Umbauten: Auspuff modifiziert (Keil herausgeschnitten und im steilen Winkel angeschweißt), der allzu früh aufsetzte
Bei der Reinoldusfahrt auf dem Nürburgring im April hatten wir gerade mal 5 Grad. Trotz der Kälte lief das Rennen gut; zu Beginn der letzten Runde war ich unter den ersten zehn, als sich das Glück hämisch grinsend verabschiedete: In der letzten Schikane vor dem Ziel wurde ich von einem Konkurrenten abgeschossen.
1995, Juni
Motorrad: Yamaha YZF 750, 120 PS
Umbauten: Auspuff modifiziert
Auf dem Hockenheimring 10. Platz, diesmal ohne Probleme…
1996
Motorrad: Kawasaki ZX 7 RR, 122 PS
Mit diesem Bike fuhr ich mein erstes Rennen in Oschersleben – immerhin unter die ersten 15 😉
1997
Motorrad: Kawasaki ZX 7 RR, 140 PS
Umbauten: Motortuning (Kawasaki Werkskit), Akrapovic-Auspuff
Ein gutes Stück leistungsgesteigert fuhr ich unter anderem auf dem Nürburgring beim Belgischen Schmied mit.
1998, April
Motorrad: Honda VTR 1000 F, 115 PS
Beim 1000 km Rennen auf dem Hockenheimring im April fuhren mein Partner Thomas Behnk und ich auf den 3. Platz mit unserer Serien-VTR. Mit einer Top-Rundenzeit von 1.14 waren wir sogar der MO ein paar Worte wert (Mo-Artikel als PDF)
1998, Juli
Motorrad: Kawasaki ZX 7 RR, 140 PS
Umbauten: Motortuning, Akrapovic-Auspuff, Wilbers Fahrwerk, Spiegler Gußbremsscheiben, Racing-Verkleidung
Mit der nochmals verbesserten Ninja fuhr ich in Oschersleben im April unter die ersten fünf. Im Juli in Hockenheim hatten die Fahrer nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen grausame 38 Grad im Schatten zu kämpfen. Den fünften Platz hatte ich mir am Ende hart erarbeitet.
1999
Motorrad: Aprilia Mille
Umbauten: Racing Auspuff
Auch in diesem Jahr nahmen Thomas Behnk und ich am 1000 km Rennen in Hockenheim teil. Wir fuhren auf den 3. Platz.
2000
Motorrad: Aprilia Mille
Umbauten: Racing Auspuff
Wieder fuhren Thomas Behnk und ich die Mille auf dem Hockenheimring beim 1000 km Rennen und errangen den 7. Platz. Aus Zeitmangel – ich hatte in dem Jahr meinen neuen Motorradshop aufgemacht – fuhr ich jedoch keine weiteren Rennen.
2001
Motorrad: Yamaha YZF-R6
(Sorry, habe ich leider kein Foto dazu)
Obligatorisch fuhren Thomas Behnk und ich das 1000 km Rennen (Hockenheim). Die R6 lag Thomas nicht besonders; trotzdem schafften wir noch den 12. Platz.
2002
Motorrad: Yamaha YZF-R1, 150 PS
Das 5. ADAC BMR-Rennen auf dem Nürburgring lief bei guten Bedingungen wie am Schnürchen – bis zur zweitletzten Runde, als der doch schon stark abgefahrene Hinterreifen auf dem Asphalt keinen Halt mehr fand. Der Sturz kostete mich unter anderem den 4. Platz.
2003
Motorrad: Yamaha YZF-R1, 152 PS
Umbauten: Akrapovic-Auspuff, Öhlins Federbein und Lenkungsdämpfer, Racing-Verkleidung
Frühes Ende der Saison 2003: Eine Tour über Land endete am 15. März vorzeitig u.a. mit offenen Trümmerbrüchen in Ober- und Unterschenkel. Also: Krücken statt Kurven.
2004
Motorrad: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS
Back to the roots… Da ich seit dem Motorradunfall im vergangenen Jahr keine Rennen mehr fahren kann, habe ich in einer nostalgischen Minute eine der Maschinen meiner frühen Renn-Jahre gekauft und der eingeschränkten Beweglichkeit des linken Beines entsprechend umgebaut.
Vielleicht sehen wir uns irgendwann auf der Straße!
2005
Motorräder: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS / Egli-MZ Mastiff 660, 65 PS
Die Katze lässt das Mausen nicht – mit meiner jüngsten Errungenschaft, einer 97er Supermoto von MZ (Fußraste links notgedrungen vorverlegt) lässt es sich trotz der verschrobenen Sitzposition ganz nett über norddeutsche Sträßlein räubern – nach über zwei Jahren endlich wieder Fahrspaß!
2006
Motorräder: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS / Egli-MZ Mastiff 660, 65 PS
Versuchsweise trieb ich die MZ in Oschersleben um den Kurs. Der Kurvenspeed stimmte, aber der Quälkram auf den Geraden war nur schwer zu ertragen. Was soll ich sagen … war nett, mal wieder Ringluft zu schnuppern, aber mit dem Eintopf war’s ein geteiltes Vergnügen.
2007
Motorräder: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS / KTM Duke II, ohne weitere Umbauten
Fahrwerk und Motor der KTM sind schon eine deutliche Verbesserung zur Mastiff, Tuning hin oder her. Auf meiner Hausrunde habe ich mit der Duke einen Heidenspaß, ebenso wie auf den langsameren Strecken wie zum Beispiel unserem heimischen Heidbergring. Da macht die Duke eine sehr gute Figur – auch und vor allem im Vergleich zu manch einem Racer …
2008
Motorräder: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS / KTM Duke II, Leistungssteigerung
Mir juckte es in den Fingern, der KTM ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Sie ist ein exzellentes Bike. Aber sowohl für Schrauber als auch für Moppeds gilt noch immer: Besser als Leistung ist Mehrleistung.
2009 bis heute
Motorräder: Yamaha RD 350 YPVS, 55 PS / KTM Supermoto 950
Duke, ade. Sie war ein tolles Spaßbike, doch mich reizte der Druck und die kompromisslose Laufqualität des Zweizylinders. Wie hatte eine große Motorradzeitung doch so treffend getitelt: KTM baut Werkzeug, kein Spielzeug. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber auf meiner Hausrunde im Schwarzwald wie in heimischen Gefilden ist der Kürbis meine erste Wahl für eine gelungene Kurvenhatz.